Regionalklassen und Typklassen in der KFZ Versicherung

Wie hoch der Jahresbeitrag bei einer Autoversicherung ausfällt, wird nicht zufällig durch die Versicherungen bestimmt. Stattdessen orientieren sich alle Versicherer an Schadensstatistiken und werten diese nach vielen Kriterien aus, um eine differenzierte Tarifierung durchführen zu können.

Zu den wichtigsten Tarifmerkmalen, die von allen Versicherungen angewendet werden, gehören die Regional- und Typklassen. Sämtliche Fahrzeuge und Baureihen, die im deutschen Straßenverkehr unterwegs sind, verfügen über eine eindeutige Zuordnung zu einer Typ- und Regionalklasse. Diese werden jährlich anhand aktueller Schadenszahlen angepasst und sorgen dafür, dass sich ein Versicherungsbeitrag vergünstigen oder verteuern kann.

Regional- und Typklassen – entscheidende Faktoren für die Beitragsbestimmung

Für die Kosten des Versicherungsschutz in der Autoversicherung ist grob zwischen zwei Tarifaspekten zu unterscheiden. Viele von Ihnen orientieren sich alleine an den persönlichen Voraussetzungen, die ein Fahrzeughalter mit in den Vertrag hineinbringt. Dies sind z. B. die erreichten Schadenfreiheitsklassen für möglichst viele Jahre des schadenfreien Fahrens, der Nutzerkreis des Fahrzeugs oder die Kilometerleistung pro Jahr.

Der andere Tarifaspekt sind universelle Tarifmerkmale, die für alle Besitzer des gleichen Fahrzeugtyps bzw. der gleichen Wohnregion angewendet werden. Bei einem Tarifvergleich sind die individuelle Typklasse sowie die Postleitzahl des Versicherungsnehmers deshalb essenziell und bilden die Grundlage für den Jahresbeitrag.

Welche Bedeutung hat die Typklasse eines Fahrzeugs?

Mit der Typklasse werden Hersteller, Baureihe, Art des Kraftstoffs und weitere Merkmale eindeutig beschrieben, die einem KFZ zugeordnet sind. Die Typklasse lässt sich über eine Zahlen- und Buchstabenkombination ermitteln, die in jedem Fahrzeugschein zu finden ist. Sämtliche Fahrzeugtypen werden von den Versicherungen in Deutschland getrennt voneinander erfasst und in ihren Schadensstatistiken ausgewertet.

Selbst wenn ein Versicherter in einem Jahr mit seinem Fahrzeug keinen Schaden melden musste, kann es deshalb zu einer Erhöhung seines Beitrags kommen. Konkret wäre dies der Fall, wenn die Versicherung häufiger Schäden von anderen Mitgliedern mit dem exakt gleichen Fahrzeugtyp zu regulieren hatten. Natürlich können sich hierdurch die Beiträge auch vergünstigen.

Für einen Tarifvergleich in der KFZ Versicherung zum Wechseln ist die Typklasse ein wichtiges Merkmal und sollte exakt aus dem Fahrzeugschein abgelesen werden. Es reicht also nicht, für einen aussagekräftigen Vergleich anzugeben, man wäre im Besitz eines Opel Astra oder eines 3er BMW, da sich Unterschiede bei den Schadensstatistiken je nach Generation, Baujahr, Treibstoff und weiteren Kriterien ergeben.

Wenn Sie einen Vergleich durchführen möchten und gerade nicht den Fahrzeugschein zur Hand haben, hilft ein Tarifrechner jedoch gerne weiter. Sollte die Typklasse Ihres Automobils auf diese Weise nur grob abgeschätzt werden, können ungenaue Ergebnisse beim Tarifvergleich auftreten.

Welche bedeutet hat die Regionalklasse?

Ähnlich wie die Fahrzeugtypen in verschiedene Klassen aufgrund ihrer Schadensstatistiken eingeteilt werden, gilt dies auch für die Wohnregion des Fahrzeughalters. Gesprochen wird hierbei von den Regionalklassen, deren Bedeutung einfach zu verstehen ist.

Kommt es in einer bestimmten deutschen Region häufiger zu Schadensfällen als in anderen Landstrichen, fällt der Versicherungsbeitrag für alle Fahrzeuge dieser Region etwas höher aus. Das gestaffelte System hat in den letzten Jahren beispielsweise gezeigt, dass in Ballungsräumen wie dem Ruhrgebiet hohe Risiken für einen Fahrzeugschaden bestehen, während diese in den ländlichen Regionen der ostdeutschen Bundesländer eher gering ausfallen.

Genau dieser Umstand wird im Rahmen der Regionalklassen in den Versicherungstarif eingerechnet.

Seit wenigen Jahren wird die Definition der regionalen Einteilung einheitlich von allen Versicherungen angewendet, das entscheidende Kriterium ist hierbei die Postleitzahl. Dies führt gelegentlich zur absurden Situation, dass zwei Fahrzeughalter mit dem gleichen Automobil unterschiedliche Beitragshöhen zahlen müssen, selbst wenn Sie in der gleichen Straße einer Stadt mit unterschiedlichen Postleitzahlen wohnen.

Alleine wegen einer günstigeren Regionalklasse werden jedoch die wenigsten Autofahrer bereit sein, Haus oder Wohnung aufzugeben und umzuziehen. Die Regionalklassen sind ähnlich wie die Typklassen also einfach zu akzeptieren und können sich wie oben beschrieben zum Positiven oder Negativen verändern, was zu einer Veränderung der jährlichen Beitragshöhen führt.

Können Regionalklassen und Typklassen individuell beeinflusst werden?

Natürlich trägt jeder Autofahrer mit seinem Fahrverhalten und Schadensmeldungen dazu bei, ob sich die Typ- oder Regionalklasse verändert. Der Teil des Einflusses ist jedoch sehr gering, da Tausende von Fahrzeughaltern Einfluss auf die Festlegung der jeweiligen Klasse haben.

Deutlich stärker lässt sich die Beitragshöhe durch ein schadenfreies Fahren im Rahmen der Schadenfreiheitsklassen beeinflussen, die ein ähnlich wichtiges Tarifelement wie die Regional- und Typklassen darstellen. Außerdem lohnt der Vergleich der zahlreichen Autoversicherungen in Deutschland, um lohnenswerte, individuell gewährte Rabatte zu ermitteln und hiernach in den besten Versicherungsschutz zu wechseln.