Neben klassischen Leistungen einer Autoversicherung wie den Haftpflichtschutz sowie Kaskoversicherungen halten fast alle Anbieter den sogenannten Schutzbrief bereit.
Hierbei handelt es sich nicht um einen Unfall- oder Schadensschutz im eigentlichen Sinne, vielmehr werden Kunden bei einem eingetretenen Schadensfall bei vielen Formalitäten und Mühen unterstützt. Da ein Schutzbrief im Vergleich zur Versicherung relativ günstig ist, lohnt sich sehr häufig die Ergänzung des Vertrags um dieses Extra.
Allerdings sollte genau überprüft werden, ob die gebotenen Leistungen des Schutzbriefes tatsächlich interessant sind und nicht schon anderweitig abgeschlossen wurden, beispielsweise durch die Mitgliedschaft in einem Automobilclub.
Welche Leistungen ein Schutzbrief genau bietet
Von einem Schutzbrief profitieren Sie immer dann, wenn ein Unfall oder ein schwerer Schaden mit Ihrem Fahrzeug eingetreten ist. Ist in diesem Fall die Weiterfahrt nicht mehr möglich und muss eine Reparatur durchgeführt werden, hilft Ihnen der Schutzbrief bei vielen zugehörigen Prozessen und Mühen.
Zu den meisten Schutzbriefen gehören beispielsweise die folgenden Leistungen:
Ein genauer Blick auf die Vertragsdetails lohnt sich, um die Stärken und Schwächen eines bestimmten Schutzbriefes zu erkennen.
Ist ein Schutzbrief sinnvoll oder nicht?
Wie bei allen Angeboten einer Versicherung sollten beim Schutzbrief die gebotenen Leistungen und die anfallenden Kosten einander gegenübergestellt werden. Da bei vielen Versicherern die oben genannten Leistungen bereits für weniger als zehn Euro jährlich zu haben sind, liegt in den allermeisten Fällen ein lohnenswertes Angebot vor.
Dies gilt gerade dann, wenn man Unfall- und Schadenssituationen fürchtet und für jede Hilfe von außen in dieser besonderen Lage dankbar ist. Gerade wenn für die Haftpflichtversicherung oder zusätzliche Kaskoleistungen mehrere Hundert Euro im Jahr zu zahlen sind, fallen die Zusatzkosten kaum ins Gewicht und bieten vielfältige Leistungen und Unterstützungen.
In welchen Situationen sollte auf den Schutzbrief verzichtet werden?
Die Kosten für einen Schutzbrief sollten Sie dann nicht gesondert tragen, wenn Sie bereits anderweitig die gebotenen Leistungen abgesichert haben. Üblich ist dies bei der Mitgliedschaft in einem Automobilclub wie dem ADAC oder ACE, ein wesentlicher Teil des Jahresbeitrags wird für die oben genannten Leistungen aufgebracht.
Der zusätzliche Abschluss des Schutzbriefes über die KFZ Versicherung kann sich höchstens dann lohnen, wenn dieser noch viele Zusatzleistungen zu bieten hat.
Außerdem kann der Abschluss vom eigenen Fahrverhalten abhängig gemacht werden. Wer jährlich mehr als 10.000 Kilometer zurücklegt und auf Bundesstraßen und Autobahnen im In- und Ausland unterwegs ist, wird den Schutzbrief eher benötigen als bei seltenen Kurzstreckenfahrten im Stadtverkehr.
Anstatt pauschal auf die Leistungen des Schutzbriefes zu verzichten, bietet sich allerdings erneut ein gezielter Blick auf den explizit gebotenen Schutzbrief mit seinem Leistungsspektrum an.
Können KFZ Versicherung und Schutzbrief getrennt voneinander abgeschlossen werden?
Natürlich lässt sich eine Autoversicherung ohne Schutzbrief abschließen, umgekehrt sind die Schutzbriefleistungen jedoch an die KFZ-Versicherung als Hauptvertrag gekoppelt. Dies spielt vorrangig eine Rolle, wenn Sie über einen Versicherungsvergleich den besten KFZ-Versicherer gefunden haben, dieser jedoch einen weniger lohnenswerten Schutzbrief anbietet.
Soll dieser bei einer anderen Autoversicherung ohne parallele Autoversicherung abgeschlossen werden, sind Zusatzkosten für den Versicherungsschutz zu erwarten. Wenn sich die Kopplung der beiden Tarifarten nicht lohnt, ist der Blick auf die Angebote namhafter Automobilclubs meist die bessere Wahl. Bei diesen muss zwar mit ähnlich hohen Beiträgen wie beim separaten Abschluss eines Schutzbriefes über einen Versicherer gerechnet werden, dafür erhalten Sie jedoch ergänzende Leistungen, die zur Tätigkeit eines Automobilclubs gehören.